Im Mai 2005 erfüllte ich mir einen lang ersehnten Wunsch und kaufte mir ein Pärchen Kongo Graupapageien.
(psittacus e.erithacus linne)
Der Graupapagei hat mich immer schon fasziniert, ist er doch als sehr intelligent und sprachbegabt bekannt. Durch den Umstand dass viele Graupapageien per Hand aufgezogen werden, ist es gar nicht leicht Jungtiere aus einer Naturbrut zu bekommen. Ich persönlich lehne bewusste Handaufzucht ab.
Meine sind durch die Naturbrut nicht so zahm, aber mit viel Geduld werden sie jeden Tag anhänglicher.
Beim Futter können sie sehr eigensinnig sein, probiert man mal was neues, wird das altbekannte Futter nicht mehr angeschaut.
Zu diesem Zweck habe ich immer eine Schüssel stehen wo nur neue Obstsorten reinkommen zum testen damit die herkömmliche Futterschüssel ja nicht nach "neuem" ausschaut.
   
Die Freude war  groß, als 2 Monate später die Grauen mit einer Brut begannen.
Der Naturholznistkasten dürfte genau ihren Geschmack getroffen haben.
Die Henne war nur mehr im Nistkasten, der Hahn fütterte sie regelmäßig.
Als der Futterkonsum von Tag zu Tag mehr wurde, wusste ich, dass Nachwuchs im Kasten ist. Ich wollte aber auf keinen Fall eine Kontrolle machen wenn beide Elterntiere im Nistkasten sind, um ja nicht zu stören.
Nach ca. 3 Wochen wurde der Futterkonsum abrupt weniger und 2 Tage später saßen beide Elterntiere vor dem Nistkasten. Natürlich machte ich sofort eine Kontrolle und fand ein totes junges welches einen zerquetschten Schnabel hatte. Ich war sehr enttäuscht, hatte ich mich doch so auf Nachwuchs gefreut.
Mein Tierarzt stellte dann fest dass die Verletzungen nach dem Tode entstanden sein müssen, weil kein Blut zu sehen war. Da der Kropf vollkommen leer war, glaubte  er, dass das Kücken verhungert ist, und nachher die Mutter bei Fütterungsversuchen den Schnabel deformiert hat.
Wieder 1 Monat später, begannen die beiden eine zweite Brut.
Dieses mal wollte ich vorsichtiger sein, als ich merkte das Kücken geschlüpft sind, kontrollierte ich von Zeit zu Zeit den Nistkasten.
Dazu hatte ich mir einen kleinen Trick einfallen lassen, nach der abendlichen Fütterung machte ich die Türe zum Volierenzimmer laut zu und dann wieder leise auf, nachher wartete ich eine Weile und es dauerte nicht lange bis beide den Nistkasten verließen um Futter auf zu nehmen.  Diesen Moment nützte ich um den Nistkasten zu kontrollieren uns siehe es saß ein wohlernährtes Kücken im Kasten.

2 Wochen später, wurde wieder das Futter von den Elterntieren aus unerklärlichen Gründen verweigert. Nach einer Nistkastenkontrolle sah ich das Kücken flach am Boden liegen, es lebte zwar noch aber es war schon unterkühlt und hatte kaum Kraft. Weil ich dies schon befürchtet hatte, habe ich mir schon vorher Handaufzuchtfutter besorgt.
Nun begann der mühvolle Weg den Vogel ins Leben zurück zu hohlen.
zuerst wurde versucht mit einem Haarföhn den Vogel zu erwärmen, durch die Wärme wurde er merklich beweglicher. Mit einer Einwegspritze wurde dann versucht Futter zu reichen, uns siehe da,
er machte Schluckbewegungen. Von nun an wurde der Vogel alle drei Stunden gefüttert und er erholte sich sehr schnell.
Jeffrey unser Maine Coon Kater war von Anfang an verliebt in "Pongo" und ließ ihn nicht mehr aus den Augen.

Inzwischen besitzen wir drei Zuchtpaare Graupapageien, das erste Paar macht es jedes mal gleich, nach ca. 3 Wochen wird die Fütterung eingestellt. Das zweite Paar zieht die jungen brav selber auf, das dritte Paar füttert die Jungen auch brav, aber wenn man nach ca. 20 Tagen den Ring montiert, wird die Fütterung eingestellt. Leider musste auch ein Kücken sterben, bis ich dieses Verhalten analysieren konnte. Dieses Paar hatte das erste mal gleich 3 Kücken, diese wurden auch gut gefüttert, als ich nach dem Beringen wieder mal eine Nistkastenkontrolle machte, musste ich feststellen das dass stärkste Kücken tot ist, die zwei anderen Kücken lebten, hatten aber keine Ringe mehr, also wurde der Ring von den Eltern "demontiert" bei dem starken Kücken brachten sie den Ring nicht mehr herunter und darum musste er sterben.
Darum bleibt mir nichts anderes übrig als bei 2 Paaren die jungen per Hand auf zu ziehen, welches meine Frau Marianne mit sehr viel Liebe übernimmt. Natürlich ist auch Jeffrey bei jeder Fütterung dabei.
Wenn die Kücken Federn haben kommen sie sofort wieder in das Vogelzimmer in eine Voliere neben ihren Eltern, damit sie so schnell wie möglich sozialisiert werden.
Dadurch das sie die Stimmen der Elterntiere hören
und in einem Verbund mit anderen Jungtieren aufwachsen können, ist auch die Futterumstellung von Handaufzucht zu den Körnern und Obst relativ einfach.

Wenn die Ziehmami mal auf Besuch kommt, ist die Freude groß und sie wird genau "untersucht"

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